Sep 23, 2025
In diesem Artikel erklären wir, was ein virtueller Empfang ist und wie er funktioniert. Wir erläutern Vor- und Nachteile, geben Tipps zur Umsetzung und zeigen praktische Beispiele.
Geschrieben von Jill - Geschrieben: 29. Oktober 2025
Es ist, als würde J.A.R.V.I.S. die Rezeption Ihres Unternehmens leiten. Bei einer virtuellen Rezeption gibt es keinen Schalter und keine Rezeptionistin. Stattdessen begrüßt Sie ein Bildschirm, scannt Ihren QR-Code und öffnet die Tür. Genau wie es der digitale Assistent aus Iron Man tun würde.
Was einst Science-Fiction war, ist heute alltägliche Praxis. Immer mehr Unternehmen stellen auf digitale oder hybride Empfangstresen um. Ist das unpersönlich oder einfach nur hyper-effizient? In diesem Artikel erklären wir, was ein virtueller Empfangstresen ist, welche Vor- und Nachteile er hat und was bei der Einführung zu beachten ist.
Ein virtueller Empfang (auch: virtuelle Rezeption) ist eine digitale, unbemannte oder aus der Ferne besetzte Empfangslösung. Besucher, Lieferanten und Mitarbeitende werden begrüßt und unterstützt, ohne dass eine Empfangskraft physisch vor Ort ist. Dies geschieht in der Regel über einen Kiosk oder ein Tablet, teilweise unterstützt durch Gegensprechanlage oder Videochat.
Eine solche digitale Empfangslösung übernimmt die gleichen Aufgaben wie eine traditionelle Empfangstheke, jedoch automatisiert: Check-in, Identitätsprüfung, Ausgabe von Besucherausweisen, Zutrittskontrolle sowie Benachrichtigungen an die Gastgeberin oder den Gastgeber. Vor allem Bürogebäude mit mehreren Mietparteien, Organisationen mit mehreren Standorten, Unternehmen mit rund‑um‑die‑Uhr‑Betrieb oder mit hybriden Arbeitsmodellen profitieren von der Kontinuität und Konsistenz eines virtuellen Empfangs.

In einem unbesetzten Empfangsbereich melden sich Besucher an einem Kiosk oder Tablet an. Das kann mit einem zuvor erhaltenen QR‑Code erfolgen oder durch Eingabe des Namens in ein Besucherverwaltungssystem (Visitor Registration System). Bei Bedarf steht Unterstützung über Gegensprechanlage oder Video zur Verfügung.
Anschließend verifiziert das System die Identität der Besucherin bzw. des Besuchers und gibt automatisch einen Besucherausweis oder einen (zeitlich begrenzten) PIN‑Code aus. Zudem können Gäste Datenschutzbestimmungen, Sicherheitsvorschriften oder eine Vertraulichkeitsvereinbarung (NDA) digital unterzeichnen. Alle relevanten Daten werden protokolliert und sicher in der Cloud gespeichert. Die Gastgeberin bzw. der Gastgeber erhält automatisch eine Benachrichtigung und holt den Gast ab – oder Türen und Tore werden auf Basis der vergebenen Rechte freigegeben.
Häufig wird dieses System durch eine Empfangskraft auf Distanz ergänzt, die per Gegensprechanlage oder Videochat sofort bei Fragen oder Problemen unterstützt.
Einige Beispiele:
Eine Besucherin bzw. ein Besucher betritt ein Bürogebäude und checkt an einem Kiosk ein. Die Person scannt den zuvor erhaltenen QR‑Code, bestätigt den Termin und unterzeichnet eine Datenschutzerklärung. Ein Besucherausweis wird gedruckt, und die Gastgeberin bzw. der Gastgeber erhält automatisch eine Benachrichtigung.
Eine Technikerin oder ein Techniker meldet sich am Tor eines Produktionsbetriebs an. Die Person scannt Ausweis und Arbeitsauftrag und erhält eine kurze Sicherheitsunterweisung. Der Kiosk druckt einen zonenbezogenen Ausweis, öffnet das Tor und sendet eine Benachrichtigung an die verantwortliche Aufsichtsperson.
Eine Lkw‑Fahrerin oder ein Lkw‑Fahrer trifft an einem Distributionszentrum ein und meldet sich am virtuellen Empfang am Tor. Die Fahrerin bzw. der Fahrer wählt eine Sprache, scannt die Lade‑ oder Entladereferenz und wird über Kennzeichenerkennung (ANPR) identifiziert. Das System weist automatisch ein Dock zu und öffnet die Schranke.
Ein virtueller Empfang ist nicht an Schalterzeiten gebunden. Das System ist rund um die Uhr, das ganze Jahr über in Betrieb. Kombinieren Sie die digitale Lösung mit einem entfernten Empfang, steht Live‑Unterstützung bei Fragen und Hilfe stets bereit – auch außerhalb der Bürozeiten, am Wochenende und an Feiertagen.
Besucher melden sich digital an und müssen nicht warten, bis eine Empfangskraft verfügbar ist. Der Anmeldeprozess läuft reibungslos dank Vorabregistrierung, klarer Schritte sowie automatischer Identitätsprüfung und Ausweisausgabe. Das reduziert Warteschlangen und beschleunigt die Besucherströme.

Ein digitaler Empfang ist oft günstiger als eine Vollzeit‑Empfangskraft. Sie sparen Personalkosten (Gehälter, Schulung, Urlaub) sowie Fläche und Betriebskosten, während Mitarbeitende auf Distanz effizienter eingesetzt werden können.
Systeme und Prozesse werden zentral verwaltet und pro Standort als Vorlagen ausgerollt. So halten Sie überall dieselbe Qualität und dieselben Verfahren ein – mit Spielraum für lokale Einstellungen je nach Besucheraufkommen oder saisonaler Nachfrage.
Der Empfang verläuft schnell und reibungslos, mit klaren Schritten und in mehreren Sprachen. Besucher erleben einen modernen, professionellen Empfang, der Vertrauen bei Kunden, Lieferanten und Partnern schafft.
Die Integration der Besucherverwaltung mit Zutrittskontrolle und Identitätsprüfung sowie ein datenschutzfreundliches Besucherregister erhöhen die Sicherheit in Ihrem Unternehmen und geben Einblick, wer sich wo im Gebäude aufhält – was Evakuierungen erleichtert. Zudem wird die Einhaltung von Datenschutzvorgaben wie der DSGVO einfacher, da sensible Daten sicher gespeichert und nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist automatisch gelöscht werden.

Ein virtueller Empfang kann unpersönlich wirken. Ohne Empfangskraft fällt die Begrüßung distanzierter aus. Gerade wichtige Kundinnen und Kunden oder Partner können dies als mangelnde Gastfreundschaft empfinden. Ein Remote‑Receptionist oder eine VIP‑Begrüßung durch die Gastgeberin bzw. den Gastgeber kann das teilweise ausgleichen.
Ein virtueller Empfang ist stark von der eingesetzten Technik abhängig. Ausfälle von Internet, Strom oder Geräten können den Empfang vorübergehend lahmlegen. Notfallverfahren und Backup‑Lösungen sind daher entscheidend.
Nicht alle fühlen sich mit Kiosken oder digitalen Anmeldecodes wohl. Diese Personen benötigen zusätzliche Unterstützung, klare Schritte und zugängliche Benutzeroberflächen. Außergewöhnliche und komplexe Situationen erfordern weiterhin menschliches Eingreifen, etwa Besucher ohne Termin, eilige Lieferungen oder besondere Anliegen.
Der Check-in erfolgt vollständig im Self‑Service: Besucher melden sich selbst an einem Kiosk oder Tablet an und erhalten automatisch einen Ausweis, PIN-Code oder Mobile Key. Unterstützung durch eine Empfangskraft (weder vor Ort noch remote) gibt es nicht.
Der digitale Self‑Service wird durch eine entfernte Empfangskraft ergänzt, die bei Bedarf über Gegensprechanlage oder Videochat unterstützt.
In vielen Unternehmen beliebt: eine digitale Rezeption mit physisch anwesender Empfangskraft. Auch hier checken sich Besucher selbst digital ein. Die Empfangskraft sorgt für einen freundlichen Empfang und hilft bei Fragen oder Problemen.
Zu Bürozeiten, in Spitzenzeiten, bei besonderen Ereignissen oder für VIPs ist eine Empfangskraft vor Ort. Außerhalb dieser Zeiten übernimmt der virtuelle Empfang.

Ein virtueller Empfang steht und fällt mit zuverlässiger Technik. Sorgen Sie für eine stabile Internetverbindung und Stromversorgung. Wählen Sie robuste Hardware (Kiosk, Tablet, Scanner, Ausweisdrucker, Kamera, Gegensprechanlage, Zutrittskontrollsysteme). Testen Sie alle Systeme vor Ort gründlich unter realen Licht‑ und Geräuschbedingungen.
Alles getestet? Check! Doch Störungen können immer auftreten. Sorgen Sie deshalb für eine Fallback‑Option: Notstrom, eine lokale Terminliste, temporäre Codes oder physische Schlüssel sowie klare Anweisungen für den Sicherheitsdienst und das Personal.
Für Besucher mit wenig digitaler Erfahrung ist ein virtueller Empfang nicht immer selbsterklärend. Helfen Sie mit klaren, einfachen Schritten, einer übersichtlichen Oberfläche, großen Schaltflächen und hohem Kontrast. Bieten Sie mehrere Sprachen an und stellen Sie eine Ruftaste, Live‑Videounterstützung und eine Telefonnummer für Personen bereit, die nicht weiterkommen.
Denken Sie auch an die physische Barrierefreiheit. Platzieren Sie den Kiosk in Rollstuhlhöhe und achten Sie darauf, dass Scanner und Drucker gut erreichbar sind.
Was tun Sie bei Besuchern ohne Termin oder ohne Telefon, bei großen Gruppen oder hochrangigen Gästen? Und wie gehen Sie mit eiligen Lieferungen und Spitzenzeiten um? Denken Sie dies sorgfältig durch und legen Sie Verfahren und Rollen fest, damit Ausnahmen nicht zum Problem werden.
Erarbeiten Sie außerdem separate Notfallverfahren für Brand, Evakuierung, technische Störungen, verweigerten Zutritt und andere Vorfälle. Üben Sie diese Szenarien regelmäßig, damit im Ernstfall jeder weiß, was zu tun ist. Gute Vorbereitung ist entscheidend, damit kleine Probleme keine großen Folgen haben.
Lesen Sie mehr in unserem Leitfaden zur Besucherregistrierung und Notfallvorsorge.
Ein digitales Besuchermanagementsystem erleichtert die Einhaltung der DSGVO im Vergleich zu einem Papierlogbuch. Besucherdaten sind nicht für jedermann einsehbar und werden verschlüsselt in der Cloud gespeichert. Dennoch gibt es einige Leitlinien: Verarbeiten Sie nur notwendige Daten, definieren Sie klare Aufbewahrungsfristen und informieren Sie Besucher transparent darüber, was Sie erfassen und warum. Wählen Sie einen geeigneten Speicherort für Daten und sichern Sie das System mit Verschlüsselung, starken Passwörtern und Zwei‑Faktor‑Authentifizierung.
Rund um die Uhr verfügbar, schnell, sicher und kosteneffizient: Ein virtueller Empfang hat klare Vorteile. Er strafft die Besucherregistrierung und sorgt für einen professionellen ersten Eindruck. Ein Allheilmittel ist er jedoch nicht. Weniger persönlicher Kontakt kann kühl und distanziert wirken, und die Abhängigkeit von Technik bleibt eine potenzielle Schwachstelle.
Die beste Wahl ist selten schwarz‑weiß: Finden Sie die passende Mischung aus Self‑Service, virtuell besetztem Empfang und hybriden Lösungen – abgestimmt auf die Größe Ihrer Organisation, die Anzahl der Standorte, Öffnungszeiten und Besucherströme.
Ein guter Ausgangspunkt ist die digitale Besucherregistrierung. Vorabregistrierung und Check‑in per QR‑Code beschleunigen die Abläufe, Richtlinien und Vereinbarungen können sicher unterzeichnet werden, und Sie erhalten ein vollständiges Besucherprotokoll für Sicherheit, Audits und Berichterstattung. So verbinden Sie Effizienz mit einem professionellen, einladenden Empfang.
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